Die Temperaturen steigen und manch einer geht entweder in die Badi oder stellt sich im Garten einen Familienpool auf. Diese Pools sind seit ein paar Jahren beliebt geworden, denn sie fassen mehrere hundert Liter Wasser und bieten einen privaten Badespass auch fürs kleine Budget. Damit das Wasser über längere Zeit klar und keimfrei bleibt, gilt es die Wasserqualität regelmässig zu überprüfen und zu chloren. Schon nach wenigen Tagen kann sich die Qualität des Wassers nämlich durch Pollen, Regen oder Luftverschmutzungen verschlechtern. Und auch die Badenden bringen eine Menge Schmutzstoffe, wie Kosmetika, Sonnencreme, Schweiss, Speichel, Urin, Hautschuppen und Haare ins Beckenwasser mit. In Folge wird das Wasser langsam trüb, die Wände glitschig und grün.

Chlor desinfiziert das Wasser, indem es Mikroorganismen, wie Bakterien und Viren abtötet, die ins Wasser gelangen. Somit wird die Gefahr von Infektionen gesenkt, das Wasser bleibt klar und sauber und erhält dadurch sogar Lebensmittelqualität. Es könnte bedenkenlos getrunken werden, weil diese kleine Menge Chlor, die sich nun im Schwimmbadwasser befindet, nicht giftig ist. Allerdings kann sie unter Umständen Haut und Haar belasten. (Also unbedingt duschen danach!) Ist die Chlorgabe zu hoch, kann dies aber die Haut und Augen reizen und sogar blonde Haare grün färben. Deswegen sind genaue Dosierung und regelmäßige Kontrollen notwendig.

Richtig gechlortes Schwimmbadwasser ist übrigens geruchlos. Zusammen aber mit Urin, Schweiss und Schmutz im Badewasser entstehen chemische Verbindungen, das sogenannte Chloramin (gebundenes Chlor). Es greift den Tränenfilm der Augen an. Das Wasser hat dann den typischen Hallenbadgeruch, wenn die Werte des Chloramins zu hoch sind. Dies passiert in kleinen Becken rascher als in grossen. Bei kleinen Pools lohnt sich dann ein Wasserwechsel.

Normalerweise klingen die Symptome der roten Augen nach wenigen Stunden ab. Dauern die Probleme jedoch länger als einen Tag an, ist der Augenarzt gefragt.

Zwar sind Bindehautentzündungen durch Schwimmbadwasser selten, aber nicht ausgeschlossen. Bakterien verursachen nämlich  rund 80 Prozent aller infektiösen Hornhauterkrankungen, da sich Schmutz und Keime im Schwimmbad sammeln können, die in die Hornhaut oder die Bindehaut eindringen können und dort Entzündungen verursachen können. Augenerkrankungen, die durch Viren und Bakterien übertragen werden, sind übrigens hochansteckend und Bindehautentzündungen werden in der Regel durch Schmierinfektionen weitergegeben.

Der beste Schutz ist Taucher- oder Schwimmbrille. Dies ist besonders auch für Kontaktlinsenträger zu empfehlen. Zum einen ist das praktisch, weil Kontaktlinsen leicht aus dem Auge geschwemmt werden können. Aber Kontaktlinsen können sich zum anderen durch das Wasser auch am Auge festsaugen und will man sie herausnehmen, könnte es Abschürfungen auf der Hornhaut geben. Und noch ein Punkt scheint erwähnenswert: Keime wie Akanthamöben oder Pilze können sich in der Kontaktlinse festsetzen, da diese ja Wasser- und somit auch Keimdurchlässig ist. In seltenen Fällen kann dies schlimme Folgen für das Auge haben. Wir empfehlen vorsichtshalber Tageslinsen in der  Badi oder dem eigenen Pool zu tragen und diese danach wegzuwerfen.